2013

Handwerk und Kunst vereint

 

Vorsitzende Kerstin Kramer zieht Bilanz – Neue Mieterin

Heike Horstkorte aus Bösel richtet eine Keramikwerkstatt ein. Der Verein will die Renovierung des Dachgeschosses vorantreiben. NWZ, 29.01.2013, S. Binkenstein 

 

 

 

Friesoythe Es hat sich viel getan im Werkhaus Pancratz:

Die Renovierungsarbeiten im Erdgeschoss sind nun abgeschlossen,

Mieter haben ihre Geschäfte etabliert und eine neue Mieterin konnte

auch gefunden werden. In einem Schreiben an die Mitglieder und

Freunde des Vereins zog die Vorsitzende, Kerstin Kramer, Bilanz.

Im April konnten die Renovierungs- und Restaurierungsarbeiten im

Erdgeschoss offiziell mit einer Einweihungsfeier abgeschlossen

werden. Den Förderern und geladenen Gästen konnte der Verein bei

dieser Gelegenheit zeigen, dass die Mittel an den richtigen Stellen

eingesetzt wurden – das Haus habe nun wieder seine ursprüngliche

Strahlkraft.

Erfreulich ist außerdem, dass zwei Mieter ihren Standort etabliert

haben und mit Aufträgen sehr gut ausgelastet sind. Die Betreiber

des Klaviermusikhauses haben sich nach sechsmonatiger Probezeit

entschieden, größere Räumlichkeiten in Friesoythe anzumieten. Sie

ziehen in die Gerichtsstraße um. „Wir wünschen Ihnen dort weiterhin

viel Erfolg, sie sind ja immerhin noch in Sichtweite des Werkhauses“,

so Kerstin Kramer.

Werkhaus Pancratz

 

Eines der ältesten Gebäude der Stadt ist das Wohn- und Geschäftshaus

der Malerfamilie Pancratz. Es ist eines der wenigen Häuser, die das Bombardement

im April 1945 überstanden haben.

 

Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, dem traditionellen Haus wieder

Leben einzuhauchen. Der Verein trägt sich durch ehrenamtliche Mitarbeit der Bürger

und Geldspenden.

 

Die Räume des Ladens und des dahinterliegenden Salons werden im Frühjahr

bereits von einer neuen Mieterin genutzt. Heike Horstkorte aus Bösel werde

ihre Keramikwerkstatt im Werkhaus einrichten und außerdem eigene Werkstücke

zum Verkauf anbieten. Bereits im April sei das Werkhaus daher wieder komplett ausgelastet. Diese Vermietung werde die Verbindung zu den Friesoyther Künstlern,

die im Schlachthof ihre Arbeitsstätten eingerichtet haben, weiter stärken, vermutet

Kerstin Kramer, denn alle drei Mieter seien auch im Kunstkreis tätig.

Für die Zukunft gebe es viele Ideen. So seien sich die Mitglieder einig, berichtet

Kramer, dass größere Ziele besser erreicht werden könnten, wenn „die kulturellen

Kräfte der Stadt gebündelt und ein gut funktionierendes Netzwerk aufgebaut“ werde.

Der Verein habe sich in diesem Jahr vorgenommen, die Renovierung des Dachgeschoss-

es voranzutreiben, um den Mietern noch mehr Möglichkeiten für die Umsetzung ihrer

Ideen bieten zu können. Erste Gespräche seien bereits geführt.

Kerstin Kramer bedankt sich im Namen des Vereins bei allen Mitgliedern, Freunden

und Sponsoren.

2011

Künstler aus der Region

Töpferhandwerk -

Hier kommt das eigene Geschirr auf den Tisch

 

Heike Horstkorte töpfert auf ihrem Böseler Hof – Am Wochenende Atelier für die Öffentlichkeit geöffnet

In einem roten Bauwagen wird eine kleine Ausstellung mit fertigen Arbeiten zu sehen sein. Besucher können auch die Produktion sehen.

 

 Heike Horstkorte hat das Töpferhandwerk noch von der Pike auf gelernt. Sie macht beim bundesweiten Aktionstag „Tag der offenen Töpferei“ mit. Text/Bild: Anja Biewald, NWZ, 10.03.2011

BöSEL
Bunte Schüsseln, glänzende Karaffen, schön geschwungene Krüge, kleine Töpfchen und dekorative Dosen: Bei Heike Horstkorte steht eine ganze Menge Geschirr in den Regalen. Selbst im Garten finden sich überall dekorative Elemente aus Ton. Ein Pfad führt dort zu einem ziegelroten Bauwagen, „Töpferei“ steht in weißen Lettern daran geschrieben. Dort will Heike Horstkorte am kommenden Wochenende, 12./13. März, ihre Besucher begrüßen, wenn sie am „Tag der offenen Töpferei“ teilnimmt.

In dem Bauwagen steht eine bunte Auswahl an fertigen Töpferwaren, die die 49-Jährige in Eigenarbeit hergestellt hat. In ihrer eigentlichen Werkstatt nur einige Meter weiter auf dem alten Hof stehen noch viele weitere Gefäße, die entweder noch gebrannt und glasiert werden müssen. Kühl und samtweich fühlt sich der weiße Drehton an, wenn er verarbeitet ist. „Dann kommt der erste Brennvorgang, der Schrühbrand“, erklärt Heike Horstkorte. Bei 900 Grad Celsius wird das Material dabei in den Ofen geschoben. Heller und vor allem trocken, aber auch porös ist der Ton danach. „Porös muss er auch sein, ansonsten haftet die Glasur nicht richtig“, so Heike Horstkorte, die das Töpferhandwerk als Beruf erlernt hat. Ist die Glasur aufgetragen, folgt der zweite Brennvorgang, der Glattbrand bei rund 1200 Grad Celsius.

Krüge und Dosen stellt Heike Horstkorte besonders gerne her. „Teller mache ich nicht so gerne, die reißen so schnell.“ Kein Wunder also, dass in ihrer Küche fast ausschließlich das eigene Geschirr auf den Tisch kommt.

Der Tag der offenen Töpferei ist eine bundesweite Aktion, die nun zum sechsten Mal initiiert ist. Hierfür öffnen am Sonnabend und Sonntag, 12. und 13. März, von 10 bis 18 Uhr bundesweit rund 500 Töpfereien und Keramikateliers ihre Türen für die Öffentlichkeit.

In Bösel hat Heike Horstkorte ihre kleine Töpfer-Werkstatt an der Ginsterstraße 41. Sie öffnet am Wochenende von 10 bis 18 Uhr. Die Besucher können die Werkstatt ebenso besichtigen wie eine kleine Ausstellung in einem Bauwagen. Außerdem gibt es für die Besucher Kaffee und frisch gebackenen Kuchen, der von einem Bio-Landwirt angeboten wird.