Künstler aus der Region

 

Mit Pinsel in der Hand geboren

 

Käthe Tiedeken ist vielseitig: Ikonen bis Acrylmalerei

Für die Altenoytherin bedeutet das Malen eine Lebensaufgabe. Sie bezeichnet sich als Nachtmensch und malt mit Vorliebe bis in die Morgenstunden.

 

 Malen ist ihre große Leidenschaft: Käthe Tiedeken aus Altenoythe greift täglich zum Pinsel – für sie ist Malen eine Lebensaufgabe. Text/Bild: Heinz-Josef Laing, NWZ, 08.06.2012

ALTENOYTHE
An Selbstbewusstsein mangelt es Käthe Tiedeken (62) aus Altenoythe nicht. „Ich bin mit dem Pinsel in der Hand auf die Welt gekommen“, meint die Malerin. Schon im Kindesalter habe sie gerne gezeichnet. Bis heute hat sie ihre Techniken immer weiter verfeinert und sich fortgebildet. Inzwischen widmet Käthe Tiedeken ihr künstlerisches Schaffen größtenteils der „freien Arbeit“.

Sie hat schon viele Dinge ausprobiert – mit der Feder gezeichnet, mit Aquarell-, Acryl- oder Ölfarben gemalt und eine Zeit lang sogar auf Glas. Für Käthe Tiedeken ist das Malen eine Lebensaufgabe. Sie verspüre einen starken innerlichen Drang: „Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht zum Pinsel greife.“ Jahrelang hat sie nach festen Vorlagen gemalt. Mit Vorliebe entstanden so naturgetreu nachgezeichnete Bauernhöfe. Bis zur Perfektion im Detail. Käthe Tiedeken: „Das hat geübt und mir sehr viel Sicherheit gegeben.“

Auftragsarbeiten

Schon vor 20 Jahren hat sie ihre Bilder in einer Ausstellung in Altenoythe gezeigt. Die Resonanzen seien damals überwältigend gewesen, erzählt die 62-Jährige: „Viele Leute wollten Gemälde von ihren Höfen oder Wohnhäusern haben. Die habe ich dann nach Fotovorlagen gemalt.“ Käthe Tiedeken erhielt zahlreiche Aufträge von Privatleuten, aber auch von Kirchengemeinden oder Innenarchitekten. Für den Altenoyther Heimatverein gestaltete sie einen Jahreskalender mit Federzeichnungen. Tiedeken: „Ich musste keine Werbung machen. Die Leute kamen von allein zu mir. Das ist heute noch so.“ Erst kürzlich hat sie für die evangelische Kirchengemeinde in Friesoythe gearbeitet und ein großes Wandbild im Gemeindehaus auf dem Grünen Hof saniert. Doch mit der Zeit entfernte sie sich zunehmend vom Fotorealismus. Eigene Ideen und eigene Motive rückten in den Vordergrund. Heute arbeitet die Künstlerin aus Altenoythe vorwiegend mit Acrylfarben. Motive sind häufig Stillleben und Häuser. Meistens nachts sitzt Käthe Tiedeken über ihren Bildern und schwingt den Pinsel: „Ich bin ein Nachtmensch, gehe nie vor 2 Uhr ins Bett.“ Große Strahler sorgen für genügend Licht im Zimmer. Am nächsten Tag wird das in der Nacht geschaffene Bild bei ausreichend Tageslicht nachgearbeitet.

Allein mit dem Malen ist der Schaffensdrang von Käthe Tiedeken nicht befriedigt. Für die Restauration von Statuen und Krippenfiguren gilt sie in der Region als Expertin. Schon vielen verwitterten oder beschädigten Figuren hat sie wieder ein frisches Aussehen verschafft, alten und verblassten Madonnenfiguren wieder zu neuem Glanz verholfen.

Krippenfiguren bemalen

Auch die Ikonenmalerei hat sie einige Jahre lang gepflegt. Käthe Tiedeken: „Dabei ist wie bei den Krippenfiguren sehr genaues Arbeiten gefragt.“ Gerade zur Weihnachtszeit ist ihre Hilfe wieder gefordert. Dann kommen die Leute und bringen Käthe Tiedeken beschädigte Figuren für die heimische Krippe. Käthe Tiedeken weiß: „Das wird nie aussterben.“