Friesoythe Der diesjährige Weihnachtsmarkt am Werkhaus Pancratz in Friesoythe wird ein ganz heißes Eisen. Erstmals wird auf der zweitägigen Veranstaltung am 21. und 22. Dezember die Aktion „Schmieden für den Frieden“ vertreten sein. Die Besucher können einen eigenen Friedensnagel schmieden. Der Weihnachtsmarkt findet in dieser Form zum zweiten Mal statt. Initiiert worden war er im vergangenen Jahr von einer kleinen Gruppe aus dem Kunstkreis Friesoythe. Auch der Aktionskreis Friesoythe ist an der Umsetzung beteiligt.
Der Friesoyther Schmiedemeister und Metallgestalter Alfred Bullermann hatte am 8. Mai 2015 die Aktion „Schmieden für den Frieden“ gemeinsam mit seinen Freunden, dem Schauspieler Heinz Hoenig und dem Schmied und Metallgestalter Tom Carstens, ins Leben gerufen. Es geht darum, ein Zeichen zu setzen gegen Krieg, Terror, Gewalt und Hass. Mittlerweile unterstützen 14 Friedensschmiede die Aktion, auch im Ausland. Immer wieder gibt es verschiedene Veranstaltungen.
Die Friedensnägel werden mit fortlaufenden Nummern gekennzeichnet. In den Nagelkopf wird das Siegel des jeweiligen Schmiedes eingeprägt. In Friesoythe ist es die von Alfred Bullermann gestaltete Friedenstaube, die im April 2015 bei einem internationalen Schmiedesymposium in Kalifornien (Hollister) entstanden war.
Auf dem Weihnachtsmarkt können die Besucher auf dem Gelände der Außenschmiede (Atelierhof) von Alfred Bullermann (Kirchstraße 13) ihren Friedensnagel schmieden. Auf Wunsch kann der Nagel auch mit den eigenen Initialen und dem Datum versehen werden. Der Nagel wird dann auf einen kleinen, vorbereiteten Holzblock gesteckt. Ein Friedensnagel kostet 100 Euro. 75 Euro pro verkauftem Nagel gehen an die Aktion „Friedensbett“ des St.-Marien-Hospitals. Wer nicht selbst Hand anlegen möchte, kann auch einfach dem Schmiedeteam bei der Arbeit über die Schulter schauen – bei schlechtem Wetter in der Werkstatt.
Was später einmal mit den Friedensnägeln geschehen soll, sei noch offen, berichtet Bullermann. Eine Idee sei die Gestaltung eines abstrakten Friedensraums, der von außen mit den Friedensnägeln gepanzert wird. Diesbezüglich würde man dann die Besitzer der Nägel kontaktieren und nachfragen, ob sie einverstanden wären.
Die Buden des Weihnachtsmarktes werden am Werkhaus-Pancratz entlang des Weges im Innenhof aufgebaut. Der Zugang erfolgt über die Kirchstraße 13. Los geht es am Donnerstag, 21. Dezember, um 16 Uhr. Zur Eröffnung singt der Marienschul-Kinderchor „Chor-Kids“ unter der Leitung von Sabine Wegmann. Am Freitag, 22. Dezember, öffnet der Markt bereits um 15 Uhr. Gegen 18 Uhr wird das Kolpingblasorchester auftreten.
Auf dem Weihnachtsmarkt wird jede Menge Kunsthandwerk angeboten. Verkauft werden unter anderem Schmuck, Glaskunst, selbst gemachte Taschen, Portemonnaies, Lampen und selbst gemachte Seifen. Auch die Messerschmiede ist geöffnet.
Für das leibliche Wohl ist an beiden Tagen ebenfalls bestens gesorgt. So können sich die Besucher Bratwurst, Pommes, Käse, Waffeln, Lebkuchen, Mandeln, Eierlikör und weitere Leckereien und Getränke schmecken lassen.